Infos rund um die Brut

 Ein wichtiges Thema bei der Wellensittichzucht ist zweifelsohne die Brut an sich, also jener Prozess, bei dem die Eier gewärmt und ausgebrütet werden. Auch das im Anschluss daran erfolgende Wärmen der Küken wird mit dem Begriff "Brut" benannt. Rund um die Brut sind einige Aspekte besonders wichtig und es ergeben vor allem bei Angehenden Wellensittichzüchtern Fragen hierzu.

Brutdauer bei Wellensittichen

 Unmittelbar nachdem Wellensittiche das erste Ei gelegt haben, beginnen sie in aller Regel mit dem Brüten. Bei dieser Vogelart brüten nur die Weibchen (Hennen), sie dulden das Männchen (Hahn) normalerweise nicht im Nistkasten. Während sie weiterhin im Abstand von zwei Tagen Eier legen, sitzen sie fest auf ihrem Gelege. Die Brutdauer beträgt bei Wellensittichen im Durchschnitt 18 Tage. Sitzen die Hennen weniger fest auf den Eiern, können es auch 19 Tage sein.

Sollten die Jungtiere bereits nach 17 Tagen schlüpfen, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge, denn ± 1 Tag ist durchaus im Rahmen der Norm und die jungen Vögel sind meist kräftig genug, um zu überleben. Kritisch ist es nur, wenn aus irgendeinem zwingenden Grund ein Jungvogel nach 15 oder 16 Tagen aus dem Ei geholt werden muss. Achten Sie dann darauf, dass das Jungtier ausreichend von seinen Eltern gefüttert wird. Frühgeburten betteln anfangs nicht besonders laut, weil sie noch zu schwach sind, was rasch zu einem Nachteil bei der gerechten Futterverteilung werden kann.

Futter vor und während der Brut (Aufzuchtnahrung)

 Vor und auch während der Brutphase benötigen Wellensittiche ganz besonders nährstoffreiche Nahrung, um gesunde Jungtiere großziehen zu können, und das gleich aus mehreren Gründen.

Futter zur Brutvorbereitung 
Bereits im Vorfeld des eigentlichen Brutgeschehens ist es wichtig, dem Weibchen über die Nahrung sowie mit Futterzusätzen genügend Mineralstoffe für die Eierproduktion zur Verfügung zu stellen, weil sich eventuelle Mangelerscheinungen meist in Form einer mitunter sogar lebensgefährlichen 
Legenot oder eines Kloakenvorfalls rächen. Auch das Auftreten von Windeiern ist meist eine direkte Folge einer Ernährung, die zu nährstoffarm ist.

Um ein Wellensittichweibchen optimal mit Mineralstoffen zu versorgen, sollten Sie einen Kalk- oder noch besser Mineralstein anbieten. Bitte hängen Sie keine Sepiaschale im Käfig auf, weil diese in manchen Fällen zu Legenot führen kann! Dies ist zwar nicht immer so und wissenschaftlich noch nicht hinreichend geklärt, trotzdem sollte man auf Nummer sicher gehen und lieber während der Zeit, in der ein Weibchen in Brutstimmung ist, auf das Anbieten einer Sepiaschale verzichten.  Außerdem benötigen Weibchen zur Brutvorbereitung nährstoffreiche Frischkost wie Obst,Gemüse und Kräuter neben dem Körnerfutter. AuchKeimfutter gilt als gutes Mittel zur Stärkung eines Weibchens vor der eigentlichen Brut.

Ferner ist es empfehlenswert, die Elterntiere schon vor der Brut an das meist feucht verfütterte, eihaltige Aufzuchtfutter zu gewöhnen. Nicht jeder Wellensittich nimmt es sofort an, viele Tiere müssen sich erst an die Konsistenz und den Geschmack dieses Spezialfutters gewöhnen.

Kraftfutter für die Altvögel 
Nicht nur zur Brutvorbereitung, sondern auch während der Eiproduktion, Brut und Jungenaufzucht sollten Sie möglichst abwechslungsreiches Futter anbieten. Täglich sollten die Tiere verschiedene 
Obst- und Gemüsesorten erhalten. Grünfutter wie die bei Wellensittichen sehr beliebteVogelmiere und Wildgräser sind während der Brut ebenfalls heiß begehrte frische Nahrung.

Keim- oder Quellfutter sollten auch nicht fehlen, allerdings ist hierbei sehr genau auf die Futterhygiene zu achten. Besonders wichtig ist das so genannte Aufzuchtfutter, das meist ein spezielles Eifutter ist und das vor dem Verfüttern angefeuchtet wird. Aufzuchtfutter ist in gut sortierten Zoofachhandlungen und bei Online-Futterhändlern erhältlich. Zahlreiche namhafte Firmen wie Quiko, CéDé oder Claus bieten entsprechende Mischungen an.

Insbesondere während der ersten Tage der Jungenaufzucht nehmen die Eltern gern feuchtes Futter auf, um damit die ständig hungrigen Jungvögel zu füttern. Das feuchte Futter ist für sie und ihren Nachwuchs leichter verdaulich. Es hat aber den Nachteil, dass der Kot der Nestlinge sehr flüssig ist, weshalb Sie den Nistkasten unbedingt regelmäßig reinigen sollten. Noch besser wäre es, ihn mit Kleintiereinstreu auszulegen, das die Feuchtigkeit recht gut bindet, sofern die Eltern das Einstreumaterial nicht als störend empfinden.

Optimales Futter für die Nestlinge (Küken) 
Kurz nach dem Schlupf füttert die Mutter die Jungvögel mit einem milchigen, breiigen Sekret, der 
Vormagenmilch. Dieser Futterbrei ist speziell auf die Bedürfnisse der jungen Vögel abgestimmt und ernährt die Nestlinge in den ersten Tagen optimal. Oft wird diese Vormagenmilch fälschlicherweise als Kropfmilch bezeichnet. Andere Vogelarten wie beispielsweise die Tauben verfüttern in den ersten Tagen Kropfmilch an ihren Nachwuchs.

Etwa ab dem vierten oder fünften Lebenstag des Jungtiers mischt die Mutter vorverdaute Körner (aus dem Aufzuchtfutter) sowie frische Kost wie Obst unter die Vormagenmilch. Der Anteil an Vormagenmilch wird in den folgenden Tagen immer geringer und spätestens ab dem zehnten Tag werden nur noch vorverdaute Körner, Obst, Gemüse und Grünfutter an die Jungen verfüttert.

Damit die Altvögel die Jungtiere erfolgreich großziehen können, benötigen sie wie bereits weiter oben erwähnt qualitativ hochwertiges Aufzuchtfutter sowie Frischkost. Futterzusätze sind bei einer frischkostreichen Ernährung normalerweise nicht unbedingt nötig. Weil Jungvögel äußerst empfindlich auf ein Überangebot an Vitaminen reagieren, sollte man den Einsatz von Futterzusätzen unbedingt vorab mit einem erfahrenen Züchter oder noch besser mit einem vogelkundigen Tierarzt besprechen.

Nistkästen

 Genau genommen "nisten" Wellensittiche nicht, denn sie bauen keine Nester, also Gebilde aus Zweigen, Halmen oder weichen Fasern. Sie sind Höhlenbrüter, weshalb man ihnen am besten einen an ihre Bedürfnisse angepassten Nistkasten für die Jungenaufzucht zur Verfügung stellen sollte. Solche Nistkästen sind aus Holz gefertigt und haben ein relativ kleines Einschlupfloch, vor dem sich eine Stange befindet, die das Hereinklettern erleichtern soll. Erhältlich sind solche Nistkästen beispielsweise bei Online-Versandhändlern oder im Zoofachhandel. Abbildung in diesem Absatz: Der Hahn füttert die Henne am Einschlupfloch. Sitzt sie noch nicht fest auf ihrem Gelege, begibt sie sich für die Nahrungsaufnahme ein Stück weit aus dem Kasten.

 Im Innern sollte ein artgerechter Nistkasten eine Mulde aufweisen, in welche die Henne die Eier legen kann. Diese Mulde ist von allergrößter Wichtigkeit! Ist der Boden des Nistkastens flach, weist er also keine Nistmulde auf, kann dies zu schweren Knochendeformationen bei den Jungvögeln führen! Werden die Jungvögel von ihrer Mutter auf dem flachen Boden liegend gewärmt, kugeln sehr rasch die Hüftgelenke aus und ein schwerer Hüftschaden ist die Folge. Hieraus entstehen schwerste körperliche Behinderungen, die meist nicht mehr zu beheben sind, wenn nicht umgehend eingegriffen wird! Ein vogelkundiger Tierarzt kann unter Umständen die Hüften wieder richten, sofern ein Jungvogel, der so genannte Spreizbeine aufweist, möglichst rasch behandelt wird. Allerdings ist nicht in jedem Fall eine Therapie möglich.

 Anders als andere Vogelarten bereiten Wellensittiche ihrem Nachwuchs keine besonders weiche Kinderstube. Normalerweise polstern sie ihr Nest nicht aus. Manche Hennen verlieren während der Brut einige Federn, diese dulden sie für gewöhnlich im Nistkasten.Sonstiges Nistmaterial werfen viele Hennen hinaus, wenn sie es im Nistkasten vorfinden.

Wer brütet?

 Bei den Wellensittichen ist die Rollenverteilung beim Brüten klar geregelt: Das Weibchen wärmt das Gelege beziehungsweise später die Nestlinge, das Männchen versorgt seine Frau und die Nachkommen mit Nahrung. Manche Weibchen verjagen sogar das Männchen. Ich habe ein Paar das sich zusammen im Nest um die Jungen kümmert.Und sogar ein Paar das sich abwechselt, aber das ist sehr selten.

Nach ca 35 Tagen fliegen die jungen Wellensittiche aus und das ist für jeden Züchter interessant zuzusehen! Die kleinen können noch nicht so perfekt fliegen und landen,aber es dauert meist nur einige Tage bis sie sicherer sind! In dieser Zeit füttern die Eltern die Jungen weiter außerhalb des Nestes,bis sie selbstständig sind.

Welliehenne mit 2 Küken ca. 14 Tage alt

 
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